Polypenabtragungen, Mucosektomien Bougierungen von Engstellen, Argon-Plasma-Koagulation (APC-Therapie)

Die Abtragung von Darmpolypen, die Polypektomie, ist eine der wichtigsten endoskopischen Prozeduren, denn durch die rechtzeitige Abtragung von zunächst gutartigen Gewächsen kann die Entstehung von Darmkrebs wirkungsvoll verhindert werden 

(Siehe auch die Veröffentlichung im Deutschen Ärtzeblatt / Download Originalarbeiten >> Vorsorgekoloskopien ).

Der Polyp muss weggeschnitten werden, dies geschieht in der Regel mit einer stromführenden Schlinge. Zur Vorbeugung von möglichen Komplikationen (Blutungen oder Perforationen) gibt es eine Reihe von zusätlichen Maßnahmen, die vom Arzt gezielt genützt werden können. z.B. Unterspritzen mit eine blutstillenden Lösung, Anbringung einer Schlinge oder von sog. Clips, die das Gewebe schließen etc. Aus diesem Grund kann heute die überwiegende Anzahl von Abtragungen in der Praxis und ambulant durchgeführt werden.

Die echten Darmwandverletzungen sind selten (bei uns bei ca. 1 auf 4000 Untersuchungen). Dies mußten bisher operativ versorgt werden, neuerdings verfügen wir über ein Verfahren, die dies möglicherweise verhindern kann.

Nach einer Abtragung sind Kontrolluntersuchungen notwendig. Der Zeitpunkt wird in Abhängigkeit vom feingeweblichen Befund des Polypen gewäht. In der Regel erfolgt die Kontrolle nach drei Jahren. Es können aber auch kürzer Abstände notwendig werden.

Bei narbigen Enggstellungen z. Bsp. nach Operationen oder Entzündungen kann mit Hilfe eines Ballonkatheters eine Aufweitung der Enge durchgeführ werden. Dies ist ebenfalls ambulant möglich. Ob eine solche Maßnahme im Einzelfall möglich ist, kann durch Voruntersuchungen herausgefunden werden. Häufig müssen die Behandlungen mehrfach durchgeführt werden, vermeiden aber im Erfolgsfall eine erneute Operation. Eine weitere hilfreiche Therapiemöglichkeit, die wir in der Praxis anbieten, ist die sogenannte APC (Argon-Plasma-Coagulation), mit deren Hilfe Blutungen verschorft werden können. Häufig entwickelne sich nach Bestrahlungen der Prostata oder des Mastdarmes kleine, leicht verletztliche Gefäßneubilungen, die bluten könenn. Mit Hilfe der APC-Therpie können diese leicht gestoppt werden, dies trifft auch für Gefäßneubildungen anderer Art zu (z.B. Angiodysplasien). Die APC-Therapie kann nur in Zusammenhang mit einer Koloskopie durchgeführt werden, da eine komplette Darmreinigung erforderlich ist.

Bougierung bzw. Ballondilatation
Die Bougierung oder Aufdehnung kann bei bestimmten Formen der Darmwandeinengung eine wirksame Therapie sein, um den Verschluss oder dadurch bedingte Beschwerden zu beseitigen.

Bei narbigen Enggstellung der Speiseröhre wird in der Regel eine Erweiterung durch sog, Bougies in mehreren Sitzungen durchgeführt werden. Dieses Vorgehensweise eignet sich für gutartige, vor allem narbige Veränderungen. Bei diesem Verfahren werden längliche Dehner über einen Führungsdraht vorgeschoben und dann die Engstelle aufgeweitet. Durch Wechsel wird langsam die Dicke der Dehner erhöht und so eine stetige Erweiterung der Engstelle über mehrere Sitzungen durchgeführt.

Bei kurzstreckigen Einengungen kann vor allem im Bereich der Darmwand  bei entzündlichen oder narbigen Veränderungen einen sog, Ballondilatation erfolgen. Dabei wird ein flüssigkeitgefüllter Ballon mit großen Druck (8 bar) aufgefüllt und eine Engstellung aufgedehnt. Dabei weitet sich das Gewebe entsprechend dem Durchmesser des Ballons. Häufig müssen diese Behandlungen mehrfach ausgeführt werden, um ein bleibendes Resultat zu erzielen.  Bei Erfolg kann so einer Operation vorgebeugt werden.  Das Einbringen von Netzgitternrohres (Stent) zum Überbrücken einer bösartigen Engstelle kann auch zur Vermeidung eines Verschlusses hilfreich sein, wird aber bei uns in der Praxis nicht durchgeführt.