Gesundheitsfonds gefährdet Zukunft der fachärztlichen Versorgung in Baden-Württemberg

Patienten und Ärzte von Baden-Württemberg sind die großen Verlierer der Gesundheitsreform der Großen Koalition. Aufgrund der guten Gehälter haben die Versicherten in BW deutlich mehr Euro in die Krankenversicherungen einbezahlt, als im bundesdeutschen Vergleich. Bisher sind diese Gelder größtenteils der medizinischen Versorgung in Baden-Württemberg zu Gute gekommen.
Es konnten zukunftsweisende Versorgungskonzepte zwischen Kassen und Ärzten regional entwickelt werden. Damit ist nun Schluss. Die Gelder, die von den Bürgern in Baden-Württemberg einbezahlt werden, fließen direkt nach Berlin und von dort in andere Bundesländer. Nur ein Teil kommt jetzt wieder zurück. D.h. die Dummen sind wieder einmal die fleißigen und nachhaltigen Bürger und Bürgerinnen von Baden-Württemberg. Leider haben sich sowohl die Abgeordneten, als auch die Landesregierung über den Tisch ziehen lassen, auch die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU und Abgeordnete Frau Widmann-Mauz. Sie hatte wenigstens noch den Mut sich Diskussionen zu stellen, aber auch Ihre Verantwortung muss benannt werden.

Die Konsequenzen dieser sozialistischen Reform sind noch nicht ganz klar, aber es wird deutliche Einschnitte in der Versorgung geben. Viele Leistungen können nicht mehr oder rationiert erbracht werden. Glauben Sie den Beschwichtigungen nicht. Wir können und wir werden z.B. Gastroskopien (“Magenspiegelungen”) zum aktuellen Entgelt nicht mehr anbieten, da eine nachgewiesene Unterdeckung besteht. Wenn die Verhandlungen keine Verbesserung erbringen, können wir Patienten bestimmten Versicherungen nicht mehr mit den modernsten Geräten und Prozeduren behandeln. So werden wir gezwungen, auf veraltete, aber billige Technologien zurückzugreifen (Glasfaseroptik bei Endoskopen, manuelle Reinigung der Geräte). Nur so können wir betriebswirtschaftlich noch ein Defizit vermeiden. Mit Preisen wie vor 20 Jahren können nur Untersuchungsmethoden wie vor 20 Jahren angeboten werden.

Interessanterweise werden die Kliniken oder andere Anbieter die Leistungen nicht übernehmen, da auch diese dem Kostendruck unterliegen. Wie werden eine medizinische Versorgung wie in der historisch gescheiterten DDR bekommen, aber die ideellen Sympathisanten von damals sind heute Entscheidungsträger (Ministerin Schmidt und Prof. Lauterbach u.a.).

Diejenigen, die es sich leisten können, werden in Zukunft in topmodernen Zentren behandelt werden (informieren Sie sich mal über den neuen Privattrakt im UKE in Hamburg-Eppendorf oder Berlin, dass müssen Sie sich wirklich einmal ansehen). Der große Teil der Bevölkerung wird aber in der Zwangsjacke der gesetzlichen Versicherung stecken bleiben und dort mindere Leistungen bekommen und lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Dies ist die neue soziale Gerechtigkeit und die Folge planwirtschaftlichen Missmanagements dieser Regierung. Begonnen hat diese Misere übrigens unter dem damaligen Minister Seehofer (!!!!!).

Der größte Mist ist der sog. Morbi-RSA. Hier bekommen Krankenkassen mit besondere viel “schwerkranken” Patienten einen Ausgleich, der von den anderen Kassen zu erbringen ist.
Da aber in Baden-Württemberg viele Gesundheitsprogramme erfolgreich waren, hat BW relativ wenige “schwerkranke” Patienten. Deshalb wird noch einmal Geld der Patienten abfließen.
Nun beginnen einige Kassen bereist Ärzte gezielt anzusprechen, um die Diagnosen großzügig
zu stellen. D.h. wir müssen in BW rasch auf dem Papier kränker werden, um Geld in BW zu halten. Dies ist ein absoluter planwirtschaftlicher Mist.

Bitte überlegen Sie sich sehr genau, wenn Sie bei der Bundestagswahl wählen. Es ist aus gesundheitspolitischer Hinsicht eine Schicksalswahl. Die Programme der Parteien sind bekannt. Prüfen Sie genau, wer mit schönen Worten eine Staatsmedizin will, oder wer auf die eigene Verantwortung der Patienten setzt.

Mündige Bürger verdienen eine mündige Krankenversicherung.

Leave a reply